Erfolg für RATIS im Wirecard-Skandal: Urteil gegen UniCredit

Das Urteil vom 20.11.2023 (Az. 29 O 5838/23) des Landgerichts München I wurde durch das Oberlandesgericht am 24. April 2024 abgeändert und der Schadensersatzanspruch unserer Mandanten gemäß § 280 Abs. 1, § 278 BGB anerkannt. Die Bank hatte es versäumt, unsere Mandanten über kritische Berichte in der Wirtschaftspresse über die Wirecard AG zu informieren. Diese Berichte, die bereits seit 2015 in der Financial Times und im Manager Magazin erschienen, hätten substanzielle Zweifel an der Bonität von Wirecard geweckt.

Trotz der positiven Bewertungen von Wirecard durch andere Investoren und Analysten im Jahr 2018, war die UniCredit Bank verpflichtet, unsere Mandanten über die negativen Berichterstattungen zu unterrichten. Der Zeuge Neumann, der die Beratung durchführte, hatte diese wesentlichen Informationen nicht weitergegeben, was als Pflichtverletzung bewertet wurde.

Besonders bemerkenswert ist, dass das Gericht betonte, dass die Informationspflicht der Bank nicht nur auf bestimmte Publikationen beschränkt ist. Eine Großbank wie die UniCredit muss auch globale und bedeutende Wirtschaftszeitungen wie die Financial Times berücksichtigen.

Dieses Urteil unterstreicht die Verantwortung der Banken, ihre Kunden umfassend und aktuell zu informieren. Es ist ein wichtiger Schritt zur Wahrung der Anlegerrechte und ein weiterer Erfolg für RATIS im Kampf gegen unzureichende Beratung und Informationspflichtverletzungen im Finanzsektor.