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Hintergrund: Worum geht es in diesem Fall?
In den letzten Monaten häufen sich Berichte über Betrugsversuche, bei denen Kriminelle versuchen, sich Zugang zu ADAC-Kundendaten zu verschaffen. Besonders betroffen sind Nutzer der ADAC-Kreditkarte, die von gefälschten E-Mails und Phishing-Angriffen betroffen sind. Die Verbraucherzentrale warnt vor betrügerischen Nachrichten, die vorgeben, eine verdächtige Anmeldung auf einem Konto mit ADAC-Kreditkarte sei erfolgt. Ziel dieser Angriffe ist es, Kunden dazu zu bringen, auf einen manipulierten Link zu klicken und sensible Daten preiszugeben.
Parallel dazu steht das Berliner Fintech Solaris, das die Verwaltung der ADAC-Kreditkarten übernommen hat, unter zunehmendem Druck. Aufgrund der steigenden Zahl von Betrugsfällen und der damit verbundenen Beschwerden von Kunden wächst die Kritik an der Bearbeitung solcher Vorfälle. Viele Betroffene berichten von langen Wartezeiten und unzureichendem Kundenservice, wenn sie versuchen, unrechtmäßige Abbuchungen zu melden. Solaris hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Servicekapazitäten zu erhöhen und die Sicherheit der Kreditkartenkunden zu verbessern.
Wer ist das das FinTech-Unternehmen Solaris?
Solaris ist ein Berliner FinTech-Unternehmen, das sich auf Banking-as-a-Service spezialisiert hat. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, eigene Finanzprodukte wie Kreditkarten, Konten und Zahlungsdienste anzubieten, ohne selbst eine Banklizenz besitzen zu müssen. Solaris agiert als sogenannte White-Label-Bank, was bedeutet, dass es die regulatorischen und technischen Grundlagen für Finanzdienstleistungen bereitstellt, während die Partnerunternehmen die Produkte unter ihrem eigenen Namen vermarkten.
Das Unternehmen wurde 2016 gegründet und hat sich schnell zu einem wichtigen Akteur in der europäischen FinTech-Szene entwickelt. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Neobanken, Krypto-Plattformen und große Unternehmen wie der ADAC, dessen Kreditkartenportfolio von Solaris verwaltet wird. Trotz seines Erfolgs stand Solaris zuletzt unter finanziellem Druck und musste sich durch eine große Finanzierungsrunde stabilisieren, bei der der japanische Investor SBI die Mehrheit der Anteile übernommen hat
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Wie gehen die Betrüger vor?
Betrüger versuchen, sich vermehrt Zugang zu ADAC-Kundendaten zu verschaffen. Beim Berliner Fintech Solaris nimmt nun der Druck zu, mit einem erhöhten Beschwerdeaufkommen zurechtzukommen. Das berichtet das Handelsblatt in seinem Artikel vom 24.03.2025.
Die Betrüger gelangen zumeist erfolgreich über gefälschte Webseiten, SMS, Anrufe oder E-Mails an sensible Kundendaten wie Zugangsdaten.
Die Täter nutzen dabei täuschend echte Nachrichten, die vorgeben, eine verdächtige Kontoanmeldung oder ungewöhnliche Transaktion erfordere eine sofortige Bestätigung. Durch diese Masche werden Kunden dazu verleitet, auf manipulierte Links zu klicken und ihre Zugangsdaten preiszugeben. Durch geschickte Täuschung und mit dem Vorwand einer außergewöhnlichen Dringlichkeit wird der psychologische Handlungsdruck auf die Opfer noch verschärft.
Wie reagiert die Solarisbank auf die Vorfälle?
Auf eine Prüfung der Solarisbank und eine Erstattung der durch den Phishing-Angriff unberechtigt transferierten Geldbeträge warten die geschädigten Verbraucher meistens vergebens. So wendet das ADAC-Kreditkartenunternehmen in den meisten Fällen eine „grobe Fahrlässigkeit“ des Kunden ein.Geschädigte Verbraucher, die Opfer eines Phishing-Angriffs geworden sind und dabei unberechtigte Geldtransfers erlitten haben, stehen bei der Rückerstattung häufig vor erheblichen Hürden. Eine Prüfung durch die Solarisbank, die für die Verwaltung der ADAC-Kreditkarten zuständig ist, erfolgt in vielen Fällen nur zögerlich oder gar nicht, sodass Betroffene oftmals lange auf eine klare Stellungnahme warten – meist jedoch vergeblich. Statt die Ansprüche der Kunden gründlich zu prüfen, argumentiert das ADAC-Kreditkartenunternehmen in zahlreichen Fällen mit „grober Fahrlässigkeit“, wodurch es sich von einer Erstattung der verlorenen Gelder distanziert. Die Bank stellt dabei auf den Standpunkt, dass die Kunden durch unachtsames Verhalten, etwa das unüberlegte Anklicken eines manipulierten Links oder die Preisgabe persönlicher Daten, eine Mitschuld tragen und daher selbst für den finanziellen Schaden aufkommen müssen.
„Doch begründet keineswegs jedes Verhalten eine grobe Fahrlässigkeit. Dies ist stets im Einzelfall zu prüfen und oftmals bestehen gute Aussichten, das verlorene Geld vollständig oder im Rahmen einer vergleichsweisen Einigung zumindest teilweise erstattet zu erhalten, zumal die Bank auch nach der aktuellen Entscheidung des BGH (XI ZR 107/22) für die Autorisierung der Transaktion durch den Verbraucher voll beweispflichtig ist. Die Angriffe der Betrüger werden immer professioneller und komplexer. Früher war es oft noch einfach zu erkennen, dass mit der E-Mail der Hausbank etwas nicht in Ordnung ist, doch heutzutage werden die Angriffe auf das eigene Konto immer raffinierter und schwerer festzustellen“,
so Rechtsanwältin und Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht Wittmann von der RATIS Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.
Die RATIS Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Passau berät und betreut zahlreiche geschädigte Verbraucher bundesweit und vertritt bereits zahlreiche geschädigte Verbraucher erfolgreich gerichtlich.
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Was müssen betroffene Personen beachten?
Betroffene von Phishing-Angriffen auf ihre ADAC-Kreditkarte haben mehrere rechtliche und praktische Optionen, um gegen den unrechtmäßigen Geldtransfer vorzugehen und ihre Ansprüche durchzusetzen:
Sofortiges Handeln nach einem Betrug
Kreditkarte sperren: Sobald ein unrechtmäßiger Zugriff oder eine verdächtige Abbuchung bemerkt wird, sollte die Karte umgehend über die offiziellen ADAC-Kanäle oder direkt bei Solaris gesperrt werden, um weitere Schäden zu verhindern.
Transaktionen prüfen: Eine detaillierte Durchsicht aller Buchungen hilft, weitere verdächtige Abbuchungen zu identifizieren und frühzeitig zu melden.
Rückbuchung des Geldes beantragen
Chargeback-Verfahren: Falls eine betrügerische Zahlung über die Kreditkarte erfolgt ist, kann eine Rückbuchung (Chargeback) beim Kreditkartenanbieter angefordert werden. Dabei muss nachgewiesen werden, dass die Transaktion unberechtigt war.
Beschwerde bei Solaris einreichen: Kunden können sich direkt an Solaris wenden und eine Prüfung des Falls sowie eine Rückerstattung verlangen. Sollte die Bank nicht reagieren, gibt es weitere rechtliche Wege.
Rechtliche Schritte gegen Solaris oder ADAC-Kreditkartenservice
Widerspruch gegen „grobe Fahrlässigkeit“: Falls das Kreditkartenunternehmen eine Rückerstattung verweigert, weil angeblich „grobe Fahrlässigkeit“ vorliegt, sollten Betroffene dies schriftlich anfechten und rechtlich prüfen lassen.
Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht einschalten: Bei Ablehnung der Erstattung kann unsere spezialisierte Kanzlei helfen, juristisch gegen die Entscheidung vorzugehen. Unsere Experten stehen Ihnen mit all ihrer Expertise als verlässlicher Partner zu Seite
Anzeige erstatten und Behörden informieren
Anzeige bei der Polizei: Jeder Betrugsfall sollte den Strafverfolgungsbehörden gemeldet werden, da dies die Chance erhöht, Täter zu identifizieren und weitere Angriffe zu verhindern.
Verbraucherzentrale einschalten: Die Verbraucherzentrale kann bei der Durchsetzung von Kundenrechten unterstützen und hilft, öffentliche Druck auf unseriöse Finanzdienstleister auszuüben.
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Präventive Maßnahmen zur zukünftigen Sicherheit
Technische Sicherheitsmaßnahmen
Sichere Passwörter verwenden: Einzigartige, komplexe Passwörter mit einer Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen wählen.
Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Ergänzt das Login um eine zusätzliche Sicherheitsprüfung, z. B. durch SMS-Codes oder Authenticator-Apps.
Aktuelle Sicherheitssoftware nutzen: Virenschutzprogramme und Firewalls helfen, betrügerische Webseiten oder unsichere Verbindungen zu erkennen.
Regelmäßige Software-Updates durchführen: Veraltete Browser und Betriebssysteme können Sicherheitslücken enthalten, die Kriminelle ausnutzen.
Aufmerksamkeit im Umgang mit persönlichen Daten
Keine sensiblen Daten per E-Mail oder Telefon weitergeben: Banken oder seriöse Unternehmen fordern niemals per Nachricht oder Anruf dazu auf.
Website-URL genau prüfen: Phishing-Webseiten haben oft leicht abgewandelte Domains (z. B. „adac-support.com“ statt „adac.de“). Immer direkt die offizielle Website im Browser aufrufen.
Verdächtige Nachrichten ignorieren und melden: Wenn eine Nachricht oder ein Anruf nach persönlichen Daten fragt, am besten sofort beenden und den Vorfall bei ADAC oder Solaris melden.
Schutz vor Betrugsmaschen und unseriösen Angeboten
Keine unbekannten Links oder Anhänge öffnen: Diese könnten Schadsoftware enthalten, die Kreditkartendaten ausspäht.
Kreditkartenlimits setzen: Viele Banken bieten die Möglichkeit, tägliche oder monatliche Ausgabenlimits zu definieren, um Schäden im Betrugsfall zu minimieren.
Virtuelle Kreditkarten nutzen: Einige Anbieter bieten temporäre Kreditkarten mit begrenzter Gültigkeit für Online-Zahlungen an.
Automatische Kontoüberwachung aktivieren: Viele Banken senden Benachrichtigungen für verdächtige Transaktionen – diese Funktion sollte unbedingt genutzt werden.