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Audi Dieselskandal – Technik mit Nebenwirkung

EA-Motoren und Audi TDI-Modelle

Audi, als Premium-Marke innerhalb des Volkswagen-Konzerns, setzte über Jahre hinweg strategisch auf die sogenannten EA-Motorenbaureihen – darunter insbesondere die EA189, EA897 und EA898. Diese Motorenfamilien beinhalteten leistungsstarke V6- und V8-TDI-Dieselmotoren, die aufgrund ihrer hohen Drehmomentreserven, Effizienz und Laufkultur vor allem in Oberklasse-Modellen wie dem Audi A6, A7, A8, sowie in den SUV-Modellen Q7 und Q8 zum Einsatz kamen.

Die Motoren zeichneten sich durch eine hochentwickelte und mehrstufige Abgasnachbehandlung aus, zu der unter anderem Dieselpartikelfilter (DPF), Abgasrückführungssysteme (AGR), sowie moderne SCR-Katalysatoren mit AdBlue-Einspritzung gehörten. Diese Komponenten wurden in einem komplexen Zusammenspiel gesteuert, um die strengen gesetzlichen Emissionsgrenzwerte – insbesondere nach den Normen Euro 5 und Euro 6 – einhalten zu können.

Neben der reinen Funktionalität spielten auch Aspekte wie Motordauerhaltbarkeit, Fahrkomfort, Akustikoptimierung, und nicht zuletzt die Markenpositionierung von Audi eine zentrale Rolle bei der Konzeption und Weiterentwicklung dieser Triebwerke. Die EA-Motoren galten lange als technische Aushängeschilder der Konzernstrategie und wurden in verschiedenen Varianten für unterschiedliche Märkte angepasst – teilweise mit unterschiedlichen Softwarekalibrierungen und Hardware-Modifikationen.

Im Zuge der Aufarbeitung des Dieselskandals rückten diese Motoren jedoch in den Fokus regulatorischer Prüfungen. Dabei wurde deutlich, dass die komplexe Steuerung der Abgasnachbehandlung in bestimmten Betriebszuständen – wie etwa auf dem Prüfstand – unzulässige Abschalteinrichtungen enthielt. Dies führte zu Rückrufaktionen, Software-Updates und einer weitreichenden Neubewertung der Dieselstrategie innerhalb des Konzerns.

Dieselskandal

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Zykluserkennung – was bedeutet das?

„Zykluserkennung“ bezeichnet eine Softwarefunktion, die erkennt, ob sich das Fahrzeug gerade auf einem Prüfstand befindet – also in einem Emissionstest. Sobald das System dies erkennt, wird ein spezieller Modus aktiviert:

  • Modus 1 (Prüfstand): Optimierte Abgaswerte, z. B. geringere Stickoxid-Emissionen (NOx)

  • Modus 2 (Straßenbetrieb): Fokus auf Leistung und Verbrauch, höhere Emissionen möglich

Diese Umschaltung war zentraler Bestandteil der Kritik im Diesel-Skandal, da sie gezielt bessere Werte im Test erzeugte, aber im Alltag nicht eingehalten wurden.

Temperaturabhängige Strategien

Zusätzlich wurde nachgewiesen, dass die Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen reduziert oder deaktiviert wurde:

  • Bei niedrigen Außentemperaturen wurde z. B. die Abgasrückführung (AGR) heruntergefahren

  • Dies wurde mit dem Schutz des Motors begründet, hatte aber zur Folge, dass die Emissionen stiegen

Komplexe Abgassteuerung bei Audi

Die Audi V6/V8-TDI-Motoren verfügten über ein ganzes Arsenal an Abgasnachbehandlung:

  • AGR-Systeme (Abgasrückführung)

  • Dieseloxidationskatalysator (DOC)

  • Dieselpartikelfilter (DPF)

  • SCR-Katalysator mit AdBlue-Einspritzung (bei Euro 6)

  • Mehrfache Nacheinspritzung zur Filterregeneration

Diese Systeme wurden softwareseitig gesteuert – und genau dort lag das Problem: Die Software konnte erkennen, wann optimiert werden musste (z. B. im Test) und wann nicht.